Samstag, 20. November 2010

"Jeder Mensch erfindet eine Geschichte, 
die er irgendwann für sein Leben hält." 
(Max Frisch)


Im Mai 2010 erschien der Roman Roadmovie Kapstadt im édition tréves Verlag Trier, gerade rechtzeitig zur in Südafrika stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft. Nie zuvor wurde soviel über das Land berichtet und geschrieben. Doch beschränkten sich die meisten Reportagen und Artikel auf die Bestätigung gängiger Klischees, sechs Wochen Medienzirkus reichten nicht aus, von diesem reichhaltigen Land mehr zu präsentieren als Versatz- und Puzzlestücke. 


Roadmovie Kapstadt ist anders. Ein  spannendes Buch ist es,  das nicht nur Fernweh garantiert, sondern auch zum Nachdenken anregt. „Ein Buch wie ein Film“ und „Gebildet und fein ... So macht Lesen Spaß“ kommentiert die Presse. 
Doch stolz bin ich vor allem auf das Feedback aus Südafrika. 
"Dein Buch ist ein faszinierendes Zeitzeugnis, wo die Mischung aus originalem Erlebnis und individueller Erkenntnis mit einfallsreichem Dazudichten mehr über einen Moment in der Zeit, einem Ort, einem Lebensgefühl aussagt, als es ein anderes Genre könnte" schreibt ein Freund und promovierter Historiker aus Cape Town. 

Welch Erleichterung! Hatten mich doch gerade in der Endphase immer wieder die Zweifel geplagt - werde ich Kapstadt und seinen vielfältigen Bewohnern eigentlich gerecht? Immer wieder ging mir Max Frisch und sein allzu wahrer Satz durch den Sinn. 
Doch jenes wilde, schöne Kapstadt der Neunziger hat es wirklich gegeben, und ich bin froh um jede zweifelnde Stunde, die mich dazu brachte, jeden Satz kritisch zu hinterfragen, um jene Zeit nicht zu verfälschen oder zu romantisieren.


Ulf Iskender Kaschl